Tag 7 – Canyonlands National Park

Letzte Nacht sind wir dann gegen 1 Uhr ins Bett. Irgendwie klappt das dieses Jahr nicht so recht mit dem Ausschlafen. Punkt halb 8 war ich wieder munter und schon klingelte die Weckerapp im Handy. Zuvor war ich immer mal wieder aufgewacht, um das Frühstück nicht zu verpassen – das gibt es nämlich nur bis 9 Uhr…

Grit war ebenfalls gerade wach geworden, also machten wir uns langsam für das Frühstück fertig. Das war wie gestern dank geringer Auswahl schnell erledigt (Toast, Ei, Butter, Kaffee, Orangensaft).

Nun war noch die Verarbeitung der Fotos von letzter Nacht zu erledigen und ins Blog zu schieben. Für die Videos blieb dann leider keine Zeit mehr. Geplant war, gegen 10 Uhr endlich den Shafer Trail zu durchfahren. Hier schließt sich dann noch die Potash Road an, die wir gleich mit erledigen wollten.

Bevor wir dorthin fahren konnten, wollten wir nochmal tanken, etwas fürs Mittagessen kaufen und ich freiwillig ein langärmliges Hemd kaufen, damit ich mir die Sonnencreme sparen kann.
Irgendwie wandert beim Einkaufen immer mehr in den Korb, als man eigentlich wollte…
Dazu kommt dann noch, dass man immer die riesigen Pakete kaufen muss, weil alles groß ist und es kaum kleine Sachen (im europäischen Maß) gibt.
Beim Tanken musste ich natürlich zum Cashier (Kassierer) und konnte nicht an der Zapfsäule direkt mit Kreditkarte zahlen – das geht irgendwie kaum mit deutscher Kreditkarte – spätestens an der Postleitzahl scheitert es.
Wie meistens sollte ich vorher den Betrag nennen, für den ich tanken will – Rätsel gelöst, warum die an den Tanken nie größere Beträge sehen. 🙂
Der Tank war zu 1/4 noch voll, also haute ich mal $80 raus. Hat scheinbar gepasst – die Nadel von der Anzeige war gerade etwas über dem F für „Full“. 22 Gallonen zu $3.53 – weniger als $1 pro Liter.
Dann fuhren wir nach Downtown, in den erstbesten Klamottenladen, wo ich ein Outdoor Hemd gefunden habe, das mir gefiel und passte. Endlich ein Hemd, was sogar angenehm ist, weil es irgendwie einen Kühleffekt hat, und mit einem erweiterbaren Kragen den Nacken schützt.
Mittlerweile war es aber schon gegen 11 Uhr – es wurde endgültig Zeit, die 45min Fahrt zum Canyonlands National Park in Angriff zu nehmen.
Am Visitor Center habe ich noch schnell das Video Equipment aufgebaut, kurz in das Visitor Center geschaut und dann ging es auch schon los.

Schon wenige 100m später tat mir der Wagen irgendwie leid. Die Strecke war nicht so, dass der Wagen es nicht schaffen würde, allerdings waren auch viele spitze Steine auf der Strecke.
Aber wir waren einmal hier, also mussten wir das jetzt durchziehen.

Die Serpentinen an der Abbruchkante waren nicht übel. Im Prinzip einspurig, mit einigen Ausweichstellen, da hier der Verkehr in beiden Richtungen unterwegs ist.
Ich machte schön langsam bergab und begrenzte die Automatik brav auf den ersten Gang, damit die Bremsen nicht glühen, wenn wir unten ankommen.
Etwa 5 Meilen später kamen wir unten an.
Hier war dann die Kreuzung Potash Road/White Rim Road.
Wir wollten hier ein wenig am Rand des Colorado River entlang fahren, in einigen Meilen gab es den „Musselman Arch“, den wir als Ziel festlegten. Auf dem Weg dahin kam uns auch ein kleinerer (als unser) Ford SUV entgegen. Als er näher kam, erkannte ich das Notrad, welches er hinten drauf hatte. Ab hier hatte ich ein ungutes Gefühl, was diese Strecke anging. Laut Mietvertrag dürfen wir ja solche Dirt-roads nicht fahren.
Egal, wir sind da, also schön vorsichtig im ersten Gang weiterfahren und die spitzen Steine, die zeitweise überall auf der Straße lagen, irgendwie umfahren.
Da wir ein leeres Fahrzeug hatten und der Wagen nur Heckantrieb, musste man an Steigungen trotzdem Gas geben, damit die Hinterräder nicht durchdrehen.
Gedanklich schweißgebadet (die Klimaautomatik funktioniert gut 😉 ) kamen wir endlich am Arch an.
Grit rannte natürlich gleich hin und drüber. Und dann sollte ich auch…
Naja, von der Seite gesehen war dann der Arch ziemlich breit, so dass ich dann doch für ein Foto posierte, auch wenn es an den Seiten frei nach unten ging.

Damit sich der Wagen nicht zu sehr erholt, ging es nach 10min wieder auf den Rückweg.
Bis zur Kreuzung Potash/Shafer Trail war dann alles in Ordnung, außer, dass die Bremse mittlerweile anfing zu quietschen – entweder zu stark beansprucht, oder ein Stein drin.

Ich wechselte mit Grit und wir bogen rechts ab. Nach Durchquerung des ersten Washes (tiefere Regenrinne), stand dann ein Wegweiser – 13Mi für Potash Road, 31Mi nach Moab.
Auf 50km Dirt road hatten wir keinen Bock, also wieder im Rückwärtsgang zur Kreuzung und zurück den Shafer Trail nach oben.
Grit fand gerade gefallen an der Strecke, während ich um die Reifen bangte – nach oben gab sie in den Kurven auch ordentlich Stoff – wir hinterließen mächtige Staubwolken. Es ging in den engen Haarnadelkurven aber auch nicht anders.
Jedenfalls waren wir schneller oben, als ich runter gefahren bin.

Ich war erleichtert, als wir endlich wieder auf echter Straße waren und nichts weiter passiert war – wenn jetzt ein Reifen platt ginge sind wir versichert…

Irgendwie bin ich wohl doch nicht der Offroad-Typ, jedenfalls nicht mit so einem Straßenkreuzer.
Im Nachhinein erwies sich unser Gedanke mit der Potash Road als falsch. Es waren 13 Meilen Dirt road, an die sich dann bessere Straßen anschließen (soweit ich gelesen habe). Aber für 13 Meilen hätten wir beide dann auch nicht unbedingt die Nerven gehabt, zumal das die anspruchsvollere Straße ist.

Mittlerweile war es gegen 15:30 Uhr und wir hatten Hunger – seit dem Frühstück gab es nur ein paar kleine Cookies.
Wir fuhren wieder zum Visitor Center und beschlagnahmten eine der Picknick-Bänke.
Nebenbei fotografierten wir unsere am Morgen gewaschene Dreckschleuder (die Scheibe hatte zu viele Insekten und die Dashcam kein einwandfreies Bild mehr).

Nun ging es wieder auf nach Moab, heute sollte die Wäsche gewaschen werden und evtl. noch ein Sunset Foto vom Balanced Rock geschossen werden.
Während Grit in der Laundry war, bearbeitete ich die Daten von heute und sah, wie sich der Himmel zuzog. Sonne war dann für heute erledigt. Ich holte dann also Grit in Ruhe wieder von der Laundry ab und wir beschlossen, mal wieder in der lokalen Brauerei vorbei zuschauen.
Dies war noch ein Punkt auf der Todo Liste. Als wir ankamen, war der Parkplatz voll und die Leute warteten draußen bereits auf Sitzplätze. Darauf hatten wir keinen Bock, also haben wir einen Imbiss nebenan bei Burger King genommen (das erste mal, dieses mal) und machten uns auf den Rückweg, um den Abend auf dem Zimmer ausklingen zu lassen.
Ich habe ja sowieso noch zu tun…

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