Tag 10 – Rocky Mountains, Estes Park

Heute konnten wir endlich mal wieder ausschlafen und nichts störte.
Kurz nach 8 Uhr stand ich dann auf. Draußen waren es ca. 17°C und bewölkt. Der Wetterbericht sah für heute nicht besonders rosig aus.
Für die Gegend Rocky Mountains/Denver war Gewitter vorhergesagt.
Na gut, das konnten wir nicht ändern und mussten das Beste daraus machen. Beim Frühstück im Hotel waren wir heute alleine und ungestört. Entsprechend schnell waren wir auch fertig. Bis kurz nach 10 Uhr hatten wir dann ausgecheckt und es ging auf die Piste.
Wir fuhren viele Meilen lang, ohne ein Auto zu sehen.
Zwischen den Orten waren etwa 50km Abstand – mehr oder weniger.
Irgendwann zeigte die Nadel des Tankfüllstandes nur noch 1/4 an und weit und breit war keine Tankstelle in Sicht, allerdings zeigte die Restreichweite immer noch über 250km – wie weit kann man dem trauen?
Kurz danach gab es dann ein kleines Nest, mit ein paar Zapfsäulen, mitten im Nirgendwo. Nach ein paar Versuchen überredete ich dann auch den Automaten, meine Kreditkarte zu akzeptieren und ich konnte tanken.
Etwas beruhigter ging es weiter – etwa 5km später erreichte ich dann auch genau die Tankstelle an der Interstate 80, wo ich auf Hinfahrt bereits tankte.
Die Fahrt selbst war ok, trotz einiger Regenschauer zwischendurch lief es ganz gut. Etwa eine Stunde später erreichten wir dann einen westlichen Ausläufer der Rocky Mountains. Mittlerweile wurden die Wolken dichter und die Sicht schlechter. Das Fahren wurde nun anstrengend. Irgendwann erreichten wir dann die Kleinstadt Granby. Hier wollte ich erstmal einen Kaffee tanken und dann mit Grit tauschen. Wir fuhren 3 Cafés an und alle waren geschlossen. In der Visitor Information wurden wir dann an ein Restaurant um die Ecke verwiesen, hier konnte ich dann mal einen Moment entspannen.
Bis es ans Bezahlen ging und wir die Wirtin nach dem Weg nach Estes Park fragten. Der Weg war klar, allerdings meinte sie, es wäre möglich, dass bei diesem Wetter die Pass-Straße durch den Park geschlossen sein könnte.
Das würde dann die ganze Planung über den Haufen werfen und ich müsste ziemlich schnell das Hotel in Estes Park stornieren.
Wir hatten aber Glück. Am Park-Eingang lauschte die Rangerin gerade den neuesten Wetter-Updates. Auf dem Pass gab es zwar ein wenig Schneefall, aber er blieb nicht auf der Straße liegen – für unser Auto auf keinen Fall ein Problem.
Die letzten 70km sollten wir also heute noch problemlos packen können. Es ging etwas langsam voran, da man auch nur zwischen 60-70 km/h Fahren darf. Dazu kam dann starker Nebel. Immerhin befanden wir uns beim Parkeingang schon auf über 2.000m Höhe und wir würden auf dieser Passstraße mit mehr als 3.700m Höhe höher fahren, als die meisten Berge in Nordamerika sind.
Es gab zwischendurch aber immer wieder ein paar Lücken in den Wolken, so dass wir ein wenig zu sehen bekamen.
Auch ein paar Tiere ließen sich sehen und filmen.
Gegen 19 Uhr erreichten wir dann ohne Zwischenfälle Estes Park und konnten im Hotel einchecken.
Da uns gestern das Bier ausgegangen war, mussten wir nochmal in den Supermarkt und uns einen kleinen Nachschub an Budweiser besorgen, danach war endlich Abendbrot angesagt – außer einem kleinen Kuchenstückchen in Granby gab es heute nur Kekse und Haribo’s.

In der Route fehlt ein Stück – unser GPS war zwischendurch aus, ohne dass wir es bemerkten.

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