Tag 04 – 14.06.2019 Sandia Mountain Wilderness

Nachdem ich heute 7,5 Stunden deutlich besseren Schlaf bekam, wachte ich um 6 Uhr erholt auf.
Wir konnten noch einen Moment liegen bleiben, weil das Frühstück erst ab 6:30 Uhr verfügbar ist.
Das Frühstück war lecker. Es gab auf Abruf ein leckeres Käse-Omelett. Und das übliche beim Continental Breakfast.
Da es heute noch heißer werden soll, als gestern angekündigt, war die beste Option der Sandia Crest im Sandia Gebirge bei Albuquerque. In 3,2km Höhe sollten es nur ~20°C werden. Hier „unten“ wurden über 30°C erwartet.
Ich hatte ursprünglich die Seilbahn (Sandia Tramway) geplant, aber als ich heute früh sah, dass man da auch hoch fahren kann, änderte sich der Plan.
Wir waren mit der Tagesplanung um 9 Uhr fertig und starteten gleich.
Zu Essen hatten wir für heute erst mal nichts außer ein paar Äpfeln im Auto. Oben am Sandia Crest gab es ein Café, wenn uns danach wäre.

Wir fuhren von Santa Fe ein Stück I25 Richtung Süden. Mir fiel gerade noch rechtzeitig ein, mal in der Navi App zu prüfen, welche Route er denn nimmt. Ich wollte eine Spezielle fahren.
Natürlich war meine App anderer Meinung und wollte die schnellste Route fahren, also fix an der nächsten Abfahrt raus und die Route geändert. Ich war gerade eine Ausfahrt weiter, als ich ursprünglich angedacht hatte – Glück gehabt.
Wir wendeten also und fuhren nochmal eine Ausfahrt zurück und dort auf die SR14. Die wurde zu Recht „Scenic Byway“ (landschaftlich schöne Nebenstraße) genannt.

In die Sandia Mountains hoch wand sich die Straße, wie es zu erwarten war. Ideal für Motorradfahrer.
Das Tempolimit liegt hier auch bei nur 40-50km/h auf den letzten 13km.
Auf der Fahrt hoch haben wir einen kurzen Stop an einem Parkplatz gemacht, um mal zu checken, was Geocaches auf der Route machen. Direkt in der Nähe war da aber keiner. Wir bezahlten aber schon mal die Naherholungsgebühr von $3 für den Cibola National Forest Service.
Das ist eine Selbst-Registrierung – man füllt Felder auf einen Umschlag aus (Kennzeichen, Anzahl Tage, Datum…) und steckt da $3 pro Tag rein. Dran ist ein Abriss, der ins Auto muss.

Oben war es nicht nur angenehm, sondern es wehte auch ein ordentlicher Wind – zu kalt für mich nur im Hemd und mit Husten. Ich hatte noch einen schönen, dünnen Outdoor Pulli aus dem Outlet dabei, der heute zum Einsatz kam – der Kauf hat sich gelohnt.

Im Café gab es keine Toilette, soweit ich sehen konnte. Es gab hier oben nur die öffentliche Toilette, welche ein Plumpsklo war. Das ist grundsätzlich nicht das Problem in Amerika, aber ich war froh, kein großes Geschäft erledigen zu müssen. Die National Parks sind hier – soweit ich das bisher gesehen habe – deutlich besser gewesen.

Ich habe ein paar Fotos mit Aussicht auf Albuquerque gemacht und geschaut, wo es zum nächsten Geocache geht.
Der nächste war nicht sehr weit.
Hier oben ist ein lokaler Radio-Sender (KMNE) angesiedelt, mit einer erstaunlichen Anzahl von Antennen. Das Gelände selbst ist eingezäunt, einige Trails gehen aber direkt vorbei. Wir nahmen den nächsten Trail „Crest Spur Route“, wo „gleich am Anfang“ (dachte ich) der erste Geocache war.
Dieser Trail war nicht so, wie ich die Trails bisher kannte. Es gab keine offizielle Markierung, keine Steinhäufchen, die den Weg zeigen.
Wir liefen dann auch gleich in die falsche Richtung. Zum Glück prüfte ich nach etwa 100m mal mein GPS. Ich hatte glücklicherweise zuhause noch eine Detailkarte von „Open Streetmap“ auf das Garmin geladen, welche auch Trails enthält. Das erklärte auch den abenteuerlichen Verlauf dieses Trampelpfades. Und das war wirklich einer… Mein Smartphone half mir nicht weiter. Die Abdeckung war zwar da, aber Daten flossen nicht wirklich.
Wir gingen sicherheitshalber wieder vorsichtig diesen Abgrund (steil, man wäre aber bei der Baumdichte am nächsten Baum hängen geblieben) zurück.
Grit wollte nicht weiter gehen und hier warten. Ok. Der Geocache war nur 50m (Luftlinie!) entfernt.

Ich prüfte den richtigen Weg, welcher soweit ok erschien.
Der Weg war auch deutlich besser, als der Pfad vorher, allerdings immer noch nicht gekennzeichnet. Ich hätte mich hier locker verlaufen können. Naja, es gab nur unten/oben und links/rechts.
Es ging im Zickzack ganz schön weit nach links und rechts. Irgendwann war ich wirklich nah dran am Geocache. Ich suchte eine Weile, konnte aber nichts finden. Da ich nun locker 20 Minuten unterwegs war, machte ich mir Gedanken um Grit. Man hat keine Kommunikationsmöglichkeit und ich war hier direkt am Abgrund.
Das WLAN Tethering vom US Handy reichte nicht bis zu Grit, also sendete ich mal ein paar Lebenszeichen per SMS. Sie hatte wohl in dem Moment die gleiche Idee und schaltete den Flugmodus bei sich aus. So wusste sie, dass ich noch da bin.
Ich gab auf und machte mich auf den Rückweg. 3200m Höhe lassen einen schnell nach Luft ringen, wenn man nicht daran gewöhnt ist. Ich musste mich etwas bremsen und langsam nach oben gehen.
Nach 5 Minuten war ich aber dann wieder zurück. Der Mund brannte vor Durst, deswegen liefen wir erst mal zurück zum Auto, um uns etwas zu erholen.
20min später nahmen wir einen Geocache auf der Ostseite der Sendeanlage in Angriff. Hier ging es einen lockeren Weg lang, wie man es von den vorherigen Wanderungen auch kannte. Wir mussten auch nur knapp 500m durch die Bäume laufen. Der Geocache war schnell gefunden.

Nun machten wir uns auf den Rückweg. Da wir noch für ein paar Dinge in einen Walmart mussten, änderte ich den Plan für die Rückfahrt, einmal südlich um die Sandia Mountains nach Albuquerque.
Von hier aus ging es dann über die I25 wieder nach Santa Fe zurück. Ursprünglich wollte ich auf der Ostseite der Sandia Mountains, nördlich von Albuquerque auf die I25 zurück.

Da wir kein Mittag hatten – mittlerweile war es nach 15 Uhr – machte sich der Hunger bemerkbar. Ich hatte schon einen Apfel gegessen, der hielt aber nicht an. Die Idee kam auf, heute mal bei Pizza Hut in Santa Fe rein zu schauen. Der Appetit auf eine Pizza stieg damit auch ordentlich 😋.
Gegen 17 Uhr waren wir dann endlich da. Mit Warten auf einen Tisch und dann das Essen, war es schließlich irgendwann kurz vor 18 Uhr als wir ins Hotel zurückkehrten.

Damit war der Tag schon wieder um. Ich machte mich an den Reisebericht, während Grit durch den TV zappte.

Morgen geht es weiter Richtung Süden, nach Alamogordo, allerdings nicht direkt, sondern mit einem westlichen Schlenker zum Very Large Array (http://www.vla.nrao.edu/). Der Spaceport America liegt zwar auch in Reichweite, aber eine Führung werden wir nicht schaffen – die ist nur Samstag vormittags und mittags.

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