Tag 12 – 11.04.2017 Fahrt nach Carson City

Da gestern Abend die Wetteraussichten für heute ziemlich mager waren, gingen wir es ruhig an.
Wo wir schon in Lone Pine waren, wollten wir gestern wenigstens, wie es sich für „Tremors – Die Raketenwürmer“ Fans gehört, den Film zum Drehort schauen. Leider verweigerte Amazon das Abspielen – der Film wäre nicht für diese Region freigegeben. Blöde Filmrechte… Sollte ja bald erledigt sein.
Wir wurden wieder vom Handy geweckt. Da ich die Aircondition gestern Abend nicht angestellt hatte (im Heizmodus), war es heute früh etwas frisch, also stellte ich das Ding erst mal an. An sich war es angenehm, noch ein wenig liegenbleiben zu können, aber ich habe schon in der Nacht unter der dünnen Decke etwas gefroren, und das Bier wollte auch langsam mal raus. Ich zwang mich also ins Kalte Bad.
Dann stand noch eine Dusche an… Brrr… Zum Glück hat das warme Wasser es etwas kompensiert.

Tja, jetzt war ich aufgestanden, also geht’s nicht wieder ins Bett. Wir machten uns zurecht, aßen eine Kleinigkeit und packten die Sachen. Der Wetterbericht sah noch nicht viel besser aus. Auf dem Radar zog Schnee Richtung der US-395.
Um 9:30 hatten wir ausgecheckt. Aktuell sah das Wetter in Lone Pine noch ganz nett aus – die Sonne kam etwas durch und man konnte die Wolken nur weiter nördlich über die Sierra Nevada kommen sehen. Ich wollte heute früh noch das Film Museum Nebenan besuchen, das machte aber erst 10:00 auf, also fuhren wir einfach nochmal in die Alabama Hills, um den Geocache zu erledigen, den wir gestern nicht mehr gemacht haben. Der war auf einer Dirt Road nah an der Straße – warum nicht.
Zuerst fuhren wir nochmal hoch auf die Valley Vista Road, um ein paar Fotos zu schießen, wo mich gestern Abend die Mücken angriffen und wir abbrachen.
Danach bogen wir in die „Movie-Road“ ab und sollten ihr 3,7 Meilen folgen – etwa 6 km.

Die Straße war knapp 1km geteert, dann begann die Dirt Road. Man glaubt gar nicht, wie lang 5km auf einer Dirt Road sind. Wir fuhren bestimmt 20 min. Ok, es gab noch Foto Stopps – die Gegend war dafür zu hübsch.
Schließlich erreichten wir die Camp Site, wo u.a. Iron Man gedreht wurde (dem war der Cache gewidmet). Ein großes Wohnmobil mit SAT und Solar Anlage war dort stationiert, wir ignorierten das und fuhren einfach ein paar Meter weiter und machten uns auf die Suche.
Ich brauchte nicht lange, dann sah ich schon die Stelle, wo ein Geocache üblicherweise versteckt ist. Bingo. Schnell einen Eintrag ins Logbuch gemacht und wieder alles versteckt.
Zurück am Auto grüßte ich den Camper freundlich – er hat uns dabei nicht sehen können und wir fuhren etwas weiter.
Das Wetter sah immer noch sehr gut aus. Wir hielten es nun wie Forrest Gump – „Wenn wir schon so weit gekommen sind, können wir doch weitermachen.“ 🙂
Wir fuhren etwas zurück, zu einem Trail Parkplatz. Der Trail führte zu einem kleinen Arch.
Wir waren hier 2010 schon mal und ich suchte damals schon nach einem Geocache – in der Datenbank war hier keiner mehr gelistet. Keine Ahnung, was ich da in Erinnerung hatte.

Wir liefen also zum Arch – auch zum Fotografieren – das passt immer sehr gut zusammen.
Dort angekommen, zeigten mir aber die Koordinaten, dass wir noch weitere 250m entfernt waren…
Dann sah ich am Rand ein Hinweisschild, dass der Trail zu einem weiteren „richtigen“ Arch führte. Na dann…
5 Minuten später waren wir angekommen – es war keiner da, also erst den Cache finden.
Ich verließ mich aus Faulheit nur auf die Koordinaten vom Handy, die leider auf die letzten Meter immer etwas ungenau sind. Nicht lange und ich fand den richtigen Stein, in(!) dem der Geocache versteckt war. Nun ein paar Fotos machen und langsam zurück. Ich hatte mich heute nicht mit Sonnencreme eingeschmiert und die Sonne fing mittlerweile doch ordentlich an zu scheinen.
Bis jetzt hatten wir den Tag also perfekt genutzt.
Es war jetzt 11:30 und wir hatten noch 4,5h Fahrt vor uns. Wir fuhren zurück nach Lone Pine und besuchten das Museum und spendeten $5/Person Eintritt.
Es gab im Kino einen interessanten Film, über die Unmengen an Filmen hier seit 1920 gedreht wurden. Überwiegend Western, aber auch einige Science Fiction u.ä. (Star Wars, Star Trek, Iron Man…).

Als wir hier fertig waren, war es dann schon kurz nach 12. Wir machten im Mt. Whitney Diner noch Mittag und dann konnte es endlich los gehen. Aktuell sah das Wetter noch ganz gut aus. Grit fuhr und ich stöberte ein wenig in meiner Geocaching App. Einige Meilen vor uns entdeckte ich eine Reihe von Caches, die einfach und schnell mitnehmbar waren. Dazu mussten wir den 4 spurigen Highway einmal queren – an der passenden Stelle gab es dafür eine Spur. Hier fuhren wir auf den „Old Highway 395“. Aha, also ein „Lost Place“. Die 7 Caches waren alle witzig und clever versteckt. Das kostete uns zwar eine Stunde, dafür, dass die Strecke sonst nicht viel bot, war es aber nett.

Wir fuhren wieder auf den Highway: bis auf Pinkelpause, Kaffee holen und Fotostopps hielt uns sonst nichts auf.
Unterwegs gab es interessante Anblicke von den Wolken, die sich über die Hügel der Sierra Nevada kämpften. Außer ein paar kurzen Nieselregen, kamen wir aber trocken nach Carson City. Für so schlecht angekündigtes Wetter, hatten wir wieder absolut Glück gehabt.

Carson City ist fahrtechnisch eine sehr angenehme Stadt – die Grundstücke sind geräumig, die Straßen breit und der Verkehr heute Abend absolut unkritisch. Nicht vergleichbar mit Las Vegas. Abgesehen von den Casinos, die sind hier aber nicht so riesig – zumindest soweit wir bis jetzt gesehen haben.
Im Hotel war schnell eingecheckt. Schade, dass wir die schönsten Hotels meistens nur eine Nacht haben. Wir haben ein riesiges Luxuriöses Zimmer für weniger als $70.
Wir haben dann heute insgesamt über 2000 Meilen in Summe zusammen und sind damit ca. 3200 km bis heute gefahren. Morgen geht es am Lake Tahoe vorbei nach Sacramento, sofern das Wetter mitspielt – die Strecke könnte derzeit auch noch einschneien.

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4 Gedanken zu „Tag 12 – 11.04.2017 Fahrt nach Carson City“

  1. Schön, dass ich auf diese Weise an Euerer Reise teilhaben darf. Es sind wirklich wieder tolle Aufnahmen geworden. Danke für die Mühe, die Ihr Euch mit den Berichten macht.

    1. Ich freue mich, wenn die Arbeit dafür nicht umsonst ist.
      Ich bin jeden Abend etwa 3h damit beschäftigt und gebe mir Mühe, das erlebte unterhaltsam rüber zu bringen.
      Wenn ich die Text für mich später nochmal lese, kommen natürlich viele Erinnerungen wieder hoch. Insofern mache ich das zumindest auch für mich.

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