Tag 09 – 21.10.2023 – Arches National Park

Der Wecker war heute auf 7:30 Uhr eingestellt. Wir durften es etwas locker angehen, weil ich die Tickets für den Arches National Park heute für 9 Uhr gebucht hatte. D.h. wir mussten in der Zeit von 9:00-10:00 Uhr das Ticket an der Einfahrt scannen lassen und dürfen dann bis 16 Uhr immer wieder raus und rein.
Ohne Ticket kommt man nur vor 7 Uhr oder nach 16 Uhr hinein.

Um 8 Uhr waren wir bereit für das Frühstück. Das Motel hat wie gesagt keines, dafür ist der Moab Grill gleich neben dem Büro des Motels.
Preislich hat es angezogen, war aber immer noch ok. Die Speisekarte bot die üblichen Sachen, die man von einem Frühstücksrestaurant erwartet.
Von Bestellung bis zur Lieferung hat es aber einen Moment gedauert. Wir waren kurz vor 9 Uhr erst fertig. Damit blieb für nichts anderes mehr Zeit, wir mussten direkt starten.

Den Eingang des Parks erreichten wir um 9:15 Uhr. Zur Anzeige der voraussichtlichen Wartezeit standen 2 Fähnchen am Straßenrand: 1 Stunde und 1/2 Stunde.
Wir standen nicht weit hinter der 1/2 Stunde Markierung, waren dann aber doch schon gegen 9:30 Uhr am Eingang. Soweit, so gut.

Der erste Stopp sollte uns zur Windows Section führen. Wir wollten in den Spuren von Henry Jones jr wandeln.
Wir hatten dieses Jahr alle Indiana Jones Filme geschaut und da fiel uns bei „Der letzte Kreuzzug“ auf, wo der Anfang des Filmes gedreht wurde… 😁
Mit dem Trail zum Double Arch starteten wir.
Irgendwie kletterten früher die Leute nicht so massiv drin herum. Ein Foto ohne Menschen war eh nicht zu machen, jedenfalls keine Totale.
Ich kletterte dann auch etwas drin herum, um neue Perspektiven zu fotografieren.
An einer Stelle ging es etwas steil hoch, hinter mir kamen auch gleich noch ein paar hinterher. Das war eine Sackgasse. Ich musste warten, bis der Rückweg wieder frei war.
Ein paar junge Knirpse kletterten eine Stelle hoch, von der ich dachte „besser nicht“, und ließ es lieber sein.
Die rutschten auf dem Hintern da auch wieder runter.
Ja, ich hab’s kapiert – ich bin alt geworden… 🤣

Als der Rückweg frei war, kletterte ich vorsichtig wieder runter.
Mit der einen Hand muss ich ja auch die teure Kamera halten.

Als nächstes kam der North Window Arch dran. Ein kurzer Trail führte uns dann auch zum South Window Arch. Drum herum laufen – da hatten wir heute keine Lust. Das hatten wir ja früher schon gemacht.
Rechts daneben war noch der Turret Arch (nicht der Tourette Arsch). Auf dem Rückweg verweilten wir ein paar Minuten im Schatten eines Felsen und genossen den Ausblick.
In Sichtweite war die Rückseite des Balanced Rock, welcher auch ein berühmtes Wahrzeichen des Parks ist.

Nach der Pause fuhren wir zum Parkplatz des Delicate Arch und sondierten die Lage am Parkplatz des Trailstarts. Der wurde vergrößert und es waren noch Parkplätze frei. Ich sah das für heute Nachmittag optimistisch.

Es war jetzt etwa 13 Uhr und wir machten uns zurück auf den Weg ins Motel. Die Temperatur im Park sollte bei wolkenlosem Himmel noch auf 29°C steigen. Das wollten wir uns ersparen.

Mit einem kurzen Stopp zum Auffüllen von ein paar Lebensmitteln, machten wir uns im Hotel frisch, machten Mittag und ich bearbeitete die Reiseberichte der vergangenen Tage.

16 Uhr starteten wir wieder Richtung Park. 15 Minuten später standen wir kurz hinter der Markierung für eine Stunde. Die Idee hatten wohl noch mehr Leute…
17 Uhr machten die Mitarbeiter am Eingang Feierabend. Ab jetzt wurde nicht mehr kontrolliert und die Fahrzeuge durften ohne Kontrolle passieren – wir waren nur noch 4 Fahrzeuge vom Eingang entfernt.

Eine lange Kolonne fuhr nun in den Park. Es löste sich ein wenig auf, trotzdem fuhren viele Fahrzeuge Richtung Delicate Arch mit. Als Notfallplan wollte ich ein Stück weiter fahren und ein paar Minuten später zurückkommen.
Es kommen ja auch permanent Leute vom Arch zurück und ein Platz wird frei.
Wir fuhren eine Runde und probierten noch eine Runde. Zum Glück sahen wir eine kleine Familie zum Auto zurückkehren, also stoppte ich kurz vor dem Fahrzeug und wartete.
Bis das Kleinkind aus dem Rucksack befreit war, dauerte es zwar ein paar Minuten, aber wir hatten einen Parkplatz.
Damit ich heute nicht wieder auf halber Strecke umkehren musste, weil ich was wichtiges vergessen habe, bereiteten wir uns gewissenhaft vor. 😉
Und dann mischten wir uns in die Masse der Leute, die da noch hoch zum Delicate Arch marschierte.
Grit hatte etwas mit der Höhe und dem permanenten Anstieg zu kämpfen. Es waren 165m Höhe und etwa 2,5km pro Richtung.
Ich hatte den Aufstieg schwieriger in Erinnerung – mir machte Trail deutlich weniger zu schaffen, als ich erwartet hatte. Gerade hatte ich mal meine Pulswerte vom Aufstieg kontrolliert. Das ging von 120 bis max. 145 am Ende hoch. Das ist beim Radfahren manchmal höher.

Wir kamen nach 45 Minuten gegen 18:30 Uhr oben an – und waren etwas geschockt, WIE voll es hier war.
Die Lautstärke war auch extrem. Das kannten wir von früher nicht so.
Den Sonnenuntergang verpassten wir, weil sich die erste Wolke seit langem direkt vor die Sonne geschoben hatte.
Trotz dass die Sonne weg war und der Sonnenuntergang bereits geschah, ging kaum einer. Es kamen weiterhin Leute hinzu.
Wir hofften auf die Dunkelheit.
20 Minuten später wurde es dann schon deutlich dunkler. Und die Leute hatten fette LED Lampen/Strahler dabei. 🤦‍♂️
Das kann was werden…

Gegen 20 Uhr war immer noch viel los. Ich fragte Grit enttäuscht, ob wir gehen wollen.
Plötzlich packte eine große Gruppe ihre Sachen. Die fetten LEDs waren auf dem Rückzug.
Ich wollte meine Kamera wieder aufbauen, da gab der Kugelkopf meines Stativs auf.
Ich konnte die Kamera nicht mehr in einer Position fixieren. Das Thema Fotografie war damit erledigt.
Wir überlegten, ob wir noch warten, bis der Rest geht und einfach die Ruhe genießen.
Als wir oben ankamen, war es um die 20°C. Die Temperatur sank gerade etwas und es wehte ein leichter Wind. Mit einem Pullover war es aber immer noch angenehm auszuhalten.
Da kamen aber die nächsten Leute hoch. Es war eindeutig lautes, temperamentvolles Spanisch.
Das bekräftigte unsere Entscheidung, jetzt doch zu gehen.

Die letzten, die vor uns gegangen waren, waren schon 10 Minuten vor uns los. Wir waren jetzt alleine auf dem Weg nach unten.
Grit hatte sich beim Weg nach oben schon beklagt, dass die vielen kleinen Steintürme am Trail alle weg waren.
Die fehlten uns jetzt tatsächlich. Oben beim Delicate Arch war der Pfad noch durch reflektierende Pfosten gekennzeichnet. Auf den ca. 800m blankem Fels war da jetzt nichts mehr.
Wir hatten LED Stirnleuchten, die eigentlich richtig hell sind. Allerdings konnte man mangels Kontrast manchmal die Tiefe von Stufen nicht erkennen. Ich hatte mir eine Woche vor dem Urlaub noch schnell so eine helle LED Taschenlampe gekauft (über die ich mich eben aufregte). Die war jetzt goldrichtig.
Auf dem Plateau konnte ich dabei auf zweithöchster Stufe richtig Weit leuchten.
Das letzte „i“ Tüpfelchen war dann die Geocaching App, die Offline Karten hatte, welche auch Daten zum Trail enthielten. So konnten wir denr Pfad recht schnell wieder finden. Das letzte, was man hier möchte, ist unmittelbar vor einem senkrechten Abhang zu stehen.
Wir brauchten zurück auch wieder 45 Minuten und waren um etwa 21:30 Uhr am Auto.
Wir freuten uns nun auf die Belohnung: Einmal Pizza Large von Pizza Hut.
Dieses Mal waren wir vor 23 Uhr da und konnten auch eine Pizza ordern. Die Auswahl des Bodens war zwar nicht mehr möglich, aber der Handstuffed Crust war auch lecker und weniger fettig.

Zum Motel war es nur ein kurzer Weg. Etwas Pizza ließen wir für morgen übrig.
Ein wenig Frustration über das Stativ ließ mich über den morgigen Tag nachdenken.
Es stand noch eine Option offen – wir wollten ja eh nach Colorado National Monument. Dort, in Grand Junction, ist ein Walmart Supercenter – ich brauchte sowieso noch eine passende Hose zum Wandern. Die in M aus Las Vegas ist mir immer noch zu groß. 😱
Was vergleichbares hatte ich nirgends mehr gefunden, also war die Chance auf eine günstige Hose gegeben.
In Moab gibt es genau einen Elektronik-Laden – primär für Photographie – da wollte ich mein Glück aber zuerst versuchen, weil im Walmart nur $14 Stative verfügbar sind, die wohl eher in die Kategorie „absoluter Notfall“ fallen.
Kurz nach Mitternacht fielen wir erschöpft ins Bett.

KEIN GPX-NAME VORHANDEN  GPX

50 100 150 200 5 10 15 Entfernung (km) (m)
Keine Höhendaten
Name: Keine Daten
Entfernung: Keine Daten
Minimalhöhe: Keine Daten
Maximalhöhe: Keine Daten
Höhengewinn: Keine Daten
Höhenverlust: Keine Daten
Dauer: Keine Daten