Tag 13 – Las Vegas / Harley Davidson fahren

Mittlerweile ist nun auch Tag 13 rum. Für mich wieder ein sehr anstrengender Tag, Grit hat ihn scheinbar genossen.

Ich wurde heute kurz vor 8 Uhr munter, war aber gestern auch erst nach 1 Uhr im Bett.

Wir machten uns gemütlich frisch und schauten mal nach dem Frühstück. Das Restaurant, das wir gestern gefunden hatte, da war nicht viel los. Hier war aber kein berühmtes Buffet, sondern à la Carte und das nicht billig.

Da Grit keinen Hunger hatte, aß ich ein Two Egg Breakfast, was nicht übel war, bei dem Preis durfte es das auch nicht: $25 dafür + für einen Softdrink für Grit ist ordentlich.

Wir schlenderten danach mal um die Gegend des Golden Nugget rum und schauten, was sonst so angeboten wird. Auf dem Rückweg entdeckten wir dann auch die Rolltreppe zum Buffet des Golden Nugget: $12 pro Person ist doch schon eine andere Ansage… Morgen wissen wir es besser.

Ich machte mich anschließend noch an die Verarbeitung einiger Bilder für das Blog, hatte aber nicht so viel Zeit, weil die Housekeeping-Kompanie langsam näher rückte.

Wir packten also unsere Sachen und machten uns an den Einkauf für den geplanten Grillabend.
Das war dank Vorbereitung von gestern Ruckzuck erledigt, nun ging es einige Blocks weiter zum Eagle Rider Dealer, um die Harley zu übernehmen. Ich ahnte schon, welche Gesichter uns erwarteten.

Wir gingen an den Counter und erzählten von Grits Reservierung, dann kam die Frage nach dem Fahrer und die Kinnlade ging beinahe runter – vor allem, dass ich ja nicht fahren darf…
Weiter ging es in den Formalitäten. Grit hatte ja vergessen die Versicherung zu buchen, das holten wir dann jetzt nach. Das Teuerste an allem war die $1000 Kaution auf der Kreditkarte. Hauptsache der Kiste passiert nichts…
Grit fand dann auch einen Helm in XS – Integralhelm war aber nicht, Helm à la Stahlhelm war angesagt. Damit dürfte man zuhause nicht auf die Straße…

Dann ging die Kinnlade beim großen, dicken Einweiser (ein Original Harley Davidson Fahrer) runter, wen er denn einweisen durfte.
Wir hatten ja schon geschaut, welche die kleinste Maschine ist – und die war schon möchtig, zum Glück hatten sie für Grit noch eine kleinere, die für sie handhabbar sein sollte.
Gegen Ihre Kawasaki aber nicht zu vergleichen: 0,5 L gegen 1,6L ist schon ein ordentlicher Unterschied.

Mir war beim Start nicht ganz wohl – ich kannte den Weg, Grit aber nicht so recht. Der Verkehr war kurz nach Mittag ziemlich dicht und sie hatte keine Karte.
Ich trichterte ihr die grobe Richtung ein. Wir mussten zwei Blocks weiter auf die I15 Richtung Norden (Salt Lake City). Noch bevor wir die Auffahrt zur I15 erreichten hatte ich Grit schon an 2 Ampeln verloren – auf der Freeway Auffahrt konnte ich aber nicht anhalten oder langsam machen, wenn ich nicht gelyncht werden wollte.
Ich vertraute darauf, dass sie klar kommt und irgendwann hinter mir auftaucht – 5 USA Urlaube sollten ja gewisse Kenntnisse gebildet haben.

Nach 20km hatte ich sie immer noch nicht im Rückspiegel, während ich jederzeit mit Anschlägen rechnete, weil ich mit 45 Meilen/h, statt 65 über den Freeway rollte.

Irgendwann kam dann endlich der Anruf. Sie war außerhalb von Las Vegas, 5 Ausfahrten hinter mir, raus gefahren. Soweit war also alles in Ordnung. Ich machte den nächsten Treffpunkt an der Nellis Airforce Base Ausfahrt aus und wartete dort. Nach etwa 10min. kam Sie dann auch gemütlich die Ausfahrt runter *gerollt* und ein Truck zog noch auf der einspurigen Ausfahrt an ihr vorbei. Grit wie immer ein rollendes Verkehrshindernis 😉

Gemeinsam machten wir uns weiter auf den Weg, die letzten 25 Meilen zum Valley of Fire State Park. An der Ausfahrt ließ ich Grit dann vorne fahren – es ging ja nur noch gerade aus. 😉

Als ein paar Harley Biker entgegen kamen und Grit grüßten, konnte ich förmlich von hinten ihr Grinsen sehen.
Wir bezahlten den Eintritt von $20 für 2 Fahrzeuge und fuhren direkt zur Picnic Area.

Jetzt war dringend ein eisgekühltes alkoholfreies Bier nötig. Es schmeckte nicht mal übel, vielleicht auch nur, weil es schön kalt war und die Temperatur irgendwo bei 30°C lag. Ich versuchte mich also an den Grillplätzen. Die BBQ Holzkohle sollte man gleich mit Verpackung anbrennen, so dass man keinen Brandbeschleuniger braucht.
Zum Glück hatte ich Spiritus mitgenommen – die Packung fing zwar etwas Feuer, aber der Wind zog so stark, dass es wieder aus ging. Mit dem Feuerzeug war es auch nicht gerade einfach, was zum Brennen zu bringen. Ich kippte also die Kohle aus dem Beutel und goss ordentlich Spiritus drüber. Das ging dann ordentlich los.
Als es etwas runter gebrannt war, warf ich unsere fertigen Mikrowellen Burger drauf (so was wie Wraps) und ein paar Mozarilla Sticks drauf.
Da wir heute außer dem Frühstück nichts gegessen hatten, war das jetzt gegen 18 Uhr eine richtig gute Mahlzeit, die lecker war. Das kann man durchaus mal wiederholen. Nach 5 mal USA haben wir auch endlich mal so was gemacht.

Nach dem Essen dann ein obligatorisch gestelltes Video von Grit auf dem Motorrad, zusammengepackt und auf den Rückweg nach Las Vegas gemacht.
Wir wollten möglichst noch im Hellen zurück fahren. Grit wollte am liebsten die Harley beim Vermieter wieder abstellen, aber ich hatte so meine Zweifel, dass die Maschinen dort über Nacht draußen bleiben. Wir klärten die Route genau ab und machten jetzt ein paar Signale für die Fahrt aus.

Dieses mal fuhr Grit vor und ich blieb hinter ihr – ich ließ nicht wie Grit eine halbe Meile Abstand, so dass zig Fahrzeuge zwischen uns sind. Allerdings ist das wesentlich anstrengender da man ja immer halb auf der Bremse stehen muss.
Es ging ein ordentlicher Seitenwind. Da Grit nicht die 75mph fahren konnte, wurden wir natürlich auch laufend von großen Trucks überholt – ich spürte jeden Überholvorgang vor Grit (Seitenwind). Bei Grit sah ich dann, wie sie den Winddruck ausgleichen musste.

Nach 45min erreichten wir Las Vegas und es wurde richtig nervig. Ich hatten mittlerweile genervte Taxi-Fahrer, die warum auch immer auf 6 Spuren nicht rechts oder links an mir vorbeifahren wollten, aber drängelten. Wir schafften aber zusammen die Abfahrt und fuhren gemeinsam zum Händler. Wie ich vermutete, waren alle Fahrzeuge wieder in die Halle gefahren. So wollten wir die Maschine nicht stehen lassen – wir hatten zwar eine Diebstahl-Versicherung, aber man muss ja nicht…

Also dann trat der ursprüngliche Plan in Kraft – Fahrt zum Hotel. Wir machten die Route zum Hotel aus, was sich beim amerikanischen Schachbrett Format der Städte als vorteilhaft erwies.
Wir fuhren die Straße bis zum Ende nach Norden, dann rechts abbiegen, in Downtown auf die alte Main Street wieder links und irgendwann kam dann auch unsere Querstraße, wo es zum Parkplatz des Golden Nugget ging.

Der Parkplatz war wieder voll, aber Hotelgäste kamen rein, so auch wir mit 2 Fahrzeugen.
Ich fuhr alle 6 Etagen nach oben und fand nichts freies. Grit konnte die Harley dann in einer Ecke abstellen, ich musste aber weiter suchen. Also alle 6 Etagen wieder runter und wieder rauf, weil immer noch nichts frei war.

Oben in der 6. stieg aber tatsächlich jemand in sein Fahrzeug – so ein Idiot, der kommt hier nicht wieder rein. 😛

Ich schnappte mir den Parkplatz also, dann rief auch Grit schon an und fragte, ob ich endlich was hätte. Sie kam vom halben Parkdeck höher zu mir runter und wir luden das Fahrzeug aus und machten uns gegen 20 Uhr endlich wieder ins Zimmer – mir war es für heute genug. Grit war happy, hatte aber mit dem Wind auch ganz schön zu kämpfen gehabt. Morgen muss die Kiste noch zurück zum Vermieter, dann wird es wieder einfacher.

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